Nachtrag zu unserer Meldung „UKHO kündigt das Ende der Papierseekarte an“.
Auch die US-amerikanische Hydrografiebehörde NOAA („National Oceanic and Atmospheric Administration“) verabschiedet sich von offiziellen Papierseekarten. Sie hat bereits 2021 begonnen, die bewährten „NOAA Nautical Charts“ auf Papier und ebenso deren digitale Kopien im Rasterkartenformat auszumustern. Sie sollen bis 2025 durch amtliche elektronische Vektorkartendaten, sogenannte ENCs („Electronic Navigational Charts“), ersetzt werden. Es besteht jedoch die Möglichkeit, sich über die „NOAA Custom Chart (NCC) Application“ selbst zusammengestellte Karten auf Basis der ENC-Daten auszudrucken (die Ausdrucke entsprechen allerdings nicht geltenden amtlichen Ausrüstungsstandards).
Weitere Infos: www.nauticalcharts.noaa.gov
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hatte bereits vor einigen Jahren angekündigt, die Produktion seiner amtlichen Sportbootkartensätze auf Papier im praktischen A2-Format einzustellen – sie sind inzwischen nicht mehr erhältlich. Die deutsche Hydrografiebehörde konzentriert sich in Sachen Papierseekarten nun weitgehend auf amtliche Einzelblätter für die Nord- und Ostsee, die als nationale DE-Karten im A1-Format und als INT-Karten im A0-Format verfügbar sind. Das nationale Kartenwerk wird in vereinheitlichten Maßstäben erstellt: 1:12.500 für Hafenkarten (in Ausnahmefällen 1:3.000 und 1:6.000), 1: 30.000 oder 1:50.000 für Ansteuerungen, 1:150.000 als Küstenkarten und 1:375.000 für die Küstenübersichtskarten.
Weitere Infos: www.bsh.de
Für weitere grundlegende und praxisrelevante Informationen über geeignete Seekarten für Sportbootskipper/-innen – ob auf Papier oder in digitaler Form einschließlich entsprechender Navigationselektronik – empfiehlt sich das Standardwerk „BESSER NAVIGIEREN“ von Sven M. Rutter: www.besser-navigieren.de
Stand: August 2022